Unser Schirmherr enkelson

Seit August 2019 unterstützt ELSA hilft das Projekt „Offene Holzwerkstatt“ an der Anne-Frank Realschule in Düsseldorf-Flingern. Heute gab es Gelegenheit für Renate Hirschmann und Ute Kirberger zusammen mit dem Schirmherrn enkelson. einen Blick in die Werkraum- Atmosphäre zu werfen und den Kindern bei der Planung ihrer Werkstücke und bei dem Umgang mit den Arbeitsmaterialien zuzuschauen.

Die Rektorin Frau Bonmann und die Leiterin der Holzwerkstatt, Beate Hansen, freuten sich, das kreative Miteinander in der eigenen Schulwerkstatt zu präsentieren.

Arbeitseifer ist in so einer Atmosphäre ansteckend und so entdeckten auch die Mitglieder von ELSA hilft ihre handwerklichen Qualitäten beim Sägen, Bohren und Schrauben mit den Kindern. Nach der Besichtigung nahmen sich Renate Hirschmann und enkelson. Zeit für ein paar Interviewfragen:

ELSA hilft: Haben Sie beide eine Begabung für handwerkliche Tätigkeiten, wie z.B. Laubsägearbeiten?

Renate Hirschmann: Mir sagt man nach, dass ich gut malen kann. Ein Vorteil ist sicherlich, dass ich aus einer handwerklich begabten Familie stamme.

enkelson.: Zehn Jahre lang habe ich auf einem Abenteuerspielplatz gearbeitet. Also, ein paar handwerkliche Erfahrungen habe ich dort schon gesammelt.

ELSA hilft: ‚Herr Degiorgio‘ – wer nennt Sie noch so?

enkelson.: Niemand. Noch nicht mal mehr die Bank (lacht) – die Polizei – sonst keiner mehr.

ELSA hilft: Demnächst erscheint Ihr Video zu Ihrem erfolgreichen neuen Song „Ganz Normal“. Sie sagen, Sie „verschanzen“ sich auch schon mal alleine im Hotel für kreative Gedankenprozesse. Ist Musik Arbeit für Sie?

enkelson.: Ja, Musik ist nicht nur kreative Schiene, da gibt es zum Beispiel auch Büroarbeit, die ich allerdings auch gerne abgebe, damit ich mich voll und ganz auf den kreativen Teil konzentrieren kann. Aber Musik ist für mich im eigentlichen Sinn kein ‚Beruf‘, sondern ‚Berufung‘.

Glück ist das zu tun, was man gerne macht

ELSA hilft: Sie haben den „SONG CONTEST 2017“ und im Folgejahr den „SONG CONTEST 2018“ gewonnen. Ihre Songs laufen im Radio und es gibt Fernseh- und Zeitungsberichte über Sie. Wenn Sie das Wort erfolgreich hören, wer kommt Ihnen da in den Sinn?

enkelson.: Erfolg beziehe ich nicht nur auf meine Musik. Erfolg geht für mich mit Glück einher. Das Glück, ein super Team zu haben, neue Leute kennenzulernen, die mir wiederum neue Impulse geben. Wenn man weiterhin das tun kann, was man gerne macht, ist das für mich Glück und macht mich erfolgreich. Erfolg bedeutet natürlich auch weiter nach ‚oben‘ kommen – um bei dem Begriff zu bleiben – Glück bringt den Erfolg, nicht umgekehrt.

ELSA hilft: Bevor Sie sich endgültig für die Musik entschieden haben, sind Sie Ihrer Begabung für Deutsch, Mathematik und Pädagogik im Studium auf Lehramt nachgegangen.

War das auch ausschlaggebend für die Übernahme der Schirmherrschaft bei ELSA hilft, gerade auch im Bezug zu benachteiligten Kindern?

enkelson.: Ja, die Arbeit mit Kindern macht mir einfach Spaß. Meine Arbeit auf dem Abenteuerspielplatz hat mir das gezeigt und mein erster Berufswunsch war es, Grundschullehrer zu werden, (lacht) was man als Schüler zu den eigenen Mitschülern besser nicht laut sagen sollte.

Bei ‚Musik‘ ist jedoch etwas mit mir passiert – (lacht) bei Sport nicht. Musik ist für mich nicht einfach nur eine ‚Fähigkeit‘, die bei mir gefördert wurde. Musik entfacht für mich ein Feuer. Daraus ziehe ich Selbstbewusstsein und aus der positiven Resonanz auf meine Musik.

Als Kind hat mein Vater dafür gesorgt, dass meine musikalische Neigung gefördert wurde, ich durfte Orgel spielen, später habe ich von mir aus noch Klavier und Keyboard erlernt.
Hier sehe ich auch die Parallele zu ELSA hilft: Jedes Kind muss gefördert werden. Das hat mir bei dem Engagement von ELSA hilft sofort gefallen.

ELSA hilft: Frau Hirschmann, was bedeutet es für Sie enkelson. als Schirmherrn gewonnen zu haben, auch in Bezug auf die ehrenamtliche Arbeit mit ELSA hilft?

Renate Hirschmann: Für mich ist enkelson. durch seine überzeugende, grundoffene Ehrlichkeit ein absoluter Sympathieträger – die Chemie stimmt einfach. Er ist hilfsbereit und authentisch – man sieht, dass er gerne mit Kindern arbeitet.

Und zur Philosophie von ELSA hilft passt es auch, dass enkelson. neben seinem Talent für Musik auch an seinem eigenen Erfolg arbeitet.

Kurz gesagt: Als Schirmherr ist er sozusagen ideal, weil ELSA hilft jemand brauchte, der diese Ideale nach außen hin verkörpert. Als Hilfsorganisation ist es – entgegen mancher Annahme – relativ schwer an Kinder zu kommen, die man fördern kann und will.

ELSA hilft: Welche zukünftigen gemeinsamen Projekte stehen für Sie an?

Renate Hirschmann: Es gibt immer ganz viele Ideen (lacht) vielleicht wäre ein Song für ELSA hilft ein zukünftiges Lieblingsprojekt.

enkelson.: (lacht, zustimmendes Kopfnicken)

ELSA hilft: „Ich weiß ganz genau: die Erde wird sich weiterdrehen. Das ist ganz normal, ganz normal“, das ist eine Textzeile aus Ihrem Lied „Ganz Normal“:

Was würde Ihr “Ich” zehn Jahre in der Zukunft, Ihrem jetzigen “Ich” raten?

enkelson.: „Mach genau das, solange Du damit glücklich bist!“ Ich bin fest davon überzeugt, dass die Energie, die man in sein Tun und Wirken investiert, wieder zurückkommt.

ELSA hilft: Das hat schon fast Anklänge an buddhistische Lehren.

enkelson.: Das ist gut möglich. Ich glaube daran.

ELSA hilft: Frau Hirschmann, es ist drei Jahre her, dass ELSA hilft von Ihnen zusammen mit fünf anderen Freunden gegründet wurde (Jutta Lau, Ute Kirberger, Magdalena Braun, Michaela Stein, Michael Hauler). Hat sich etwas an Ihrem ursprünglichen Gedanken, talentierten Kindern aus einem benachteiligten Umfeld zu helfen, in diesem Zeitraum verändert?

Renate Hirschmann: Wie so oft ist die Praxis anders als die Theorie. Gestartet sind wir mit viel Enthusiasmus, Geld war vorhanden – aber keine Kinder. Unsere Gedanken waren, wir laufen mit unserem Vorhaben offene Türen ein. Es hat sich herausgestellt, dass es sogar schwierig ist, Kinder zu finden, denen man etwas Gutes tun kann.

ELSA hilft: Das klingt fast unglaublich. Wo lagen die Schwierigkeiten?

Renate Hirschmann: Schwierigkeiten gab es zum Beispiel beim Datenschutz. Vielleicht liegt es auch daran, dass ELSA hilft als Möglichkeit zusätzlich zu helfen einfach nicht in Betracht gezogen wurde.

Auf unserer Homepage, wo wir ausdrücklich um junge Talente zur Förderung werben,

ist das Echo auf jeden Fall noch gering – trotz Werbung in den sozialen Medien.

Einzelförderung als Ideal

Unsere Idee zur Gründung von ELSA hilft war: Einzelkinder aus schwierigen Verhältnissen zu fördern. Die Kinder sollten abgelenkt sein von ihrer alltäglichen Lebenssituation und die Förderung sollte ein Lichtblick und die Aussicht auf etwas Schönes sein, etwas, dass die Kinder stärkt und selbstbewusster macht.

Die Einzelhilfe war aber zunächst aus oben genannten Gründen gar nicht möglich, daher hat ELSA hilft zunächst mit der Projektarbeit an Schulen begonnen. Auch hier haben wir gute Erfahrungen gesammelt. Schön ist es auch, wenn man auf so engagierte Lehrer wie hier in der ‚Offenen Holzwerkstatt‘ mit Frau Hansen trifft. Solche Gruppenprojekte werden wir zukünftig nach Abwägung weiter unterstützen. Als Ideal sehe ich aber nach wie vor die Einzelförderung.

ELSA hilft: Was macht diese Förderung so ideal für Sie?

Renate Hirschmann: Dass das Kind zu einhundert Prozent im Mittelpunkt steht. Kein anderer Träger, keine anderen Personen. Das Kind darf und soll das Gefühl haben, hier steht mein Bedürfnis ganz zentral im Mittelpunkt – nichts anderes.

Ute Kirberger: Auch ich freue mich über die ‚Eins zu Eins‘- Förderung der Kinder. Es gibt besondere Lebensschicksale, da fühlt man mit dem Kind und den Angehörigen. Gut, wenn man weiß, an wen und wohin das Geld geht.

ELSA hilft: Was war Ihre schönste Begegnung/ Erlebnis in dieser Zeit?

Renate Hirschmann: Ein schönstes Erlebnis war mit Sicherheit die Förderung von Maike, unserem Tischtennistalent. Hier gab es von den Eltern eine unheimlich nette Resonanz auf die Förderung. (Anmerkung: Maikes Eltern haben sich mit gaaanz leckeren, liebevoll verpackten Pralinen bedankt).

ELSA hilft: Eine letzte Frage an Sie beide: Wofür sind Sie dankbar?

Renate Hirschmann: Dankbar bin ich, dass ich das hier machen kann, dass ich in der Lage bin, etwas zurückzugeben. In meinem Leben stand ich auf der Sonnenseite, ich bin ein sehr zufriedener Mensch – Glück vermehrt sich, wenn man es teilt – nicht nur bei Kindern.

enkelson: Wirklich dankbar bin ich, dass ich Schirmherr sein kann, weil Förderung wichtig ist.

ELSA hilft hätte viele fragen können – aber man hat mich gefragt. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen mit den Kindern, mit den Menschen. Sie können zufällig sein und trotzdem wichtig, irgendwann kommt man wieder zusammen.

Vielen Dank für die besonderen Einblicke und Ihr Engagement.