Frau Lohrer (Kunst und Schulkultur) und Herrn Busch (Musik) vom Wim-Wenders-Gymnasium
Elsa hilft: Der Audioguide bezieht sich auf DIE GROSSE 2024, eine Kunstausstellung des Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Wie kam es zu der Kooperation des Wim-Wenders-Gymnasiums mit dem Museum?
Frau Lohrer: Bereits im letzten Jahr hat das Wim-Wenders-Gymnasium einen Audioguide zu der Ausstellung erstellt.
Der Ausstellungsleiter, Dr. Emmanuel Mir, hat uns eine PDF geschickt von ausgewählten Künstlern mit jeweils zwei oder drei Bildern, daraus hat der Kunst-LK eine Auswahl getroffen. An dem Audioguide sind außerdem noch die Grundkurse Musik und Kunst beteiligt.
12 Künstler und deren Werke – das war auch die Vorgabe des Museums – wurden ausgesucht. Für alle Gruppen gab es ein Padlet (digitale Pinnwand für den Unterricht).
Alle haben in dieses Padlet ihre Arbeitsergebnisse eingegeben, so konnten die Kunst-Schüler sehen, was die Musiker komponieren und sich untereinander austauschen.
Elsa hilft: Die Texte werden mit Musik unterlegt, wie kann man sich das vorstellen?
Herr Busch: Es ist der Q1-Kurs, unser Thema ist Programm-Musik. Dabei werden Bilder vertont, ein klassisches Beispiel sind die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski. Wir haben uns vorher mit Programm-Musikern wie Mussorgski beschäftigt, wie man das umsetzen kann, haben viel über die Bilder geredet. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, aber man versucht immer die Essenz eines Bildes zu ergreifen, für sich zu interpretieren und danach eben die Musik zu komponieren. Und das haben die Schüler ganz toll gemacht. Die jetzige Arbeit wird noch darin bestehen: Wie passt das zu den eingesprochenen Texten? Legt man das davor, darunter oder dahinter und wie wirkt das dann im Gesamtkontext?
Elsa hilft: Wie setzen die Schüler dann ihr Musikstück um? Mit Musikinstrumenten oder Gesang?
Herr Busch: Gott sei Dank haben wir am Wim-Wenders-Gymnasium die Möglichkeit digital gut zu arbeiten. Wir haben unsere I-Pads, die wir über Kabel an Keyboards anschließen können, wir können also ein Mini-Studio nachbilden, wo ganz viele verschiedene Instrumente vorhanden sind, wo Schlagzeugbeats erzeugt werden können oder Bass-Instrumente und man kann immer wieder einzelne Spuren zusammenschneiden. In den letzten Wochen haben sich die Schüler darüber ausgetauscht; anschließend wurde die Musik mit dem gesprochenen Text zusammengeführt.
Dazu wurden auch Instrumente aufgenommen und ausprobiert, die meiste Arbeit fand allerdings digital statt.
Elsa hilft: Gab es eine Vorgabe oder konnten die Schüler intuitiv arbeiten?
Herr Busch: Da wir immer noch im Unterricht sind, sind wir natürlich an Vorgaben gebunden. Zum Glück war in der Q1 in dieser Zeit relativ viel Projektarbeit möglich, das schreibt die Bezirksregierung sozusagen vor. Wir konnten es ausweiten auf dieses Projekt, aber es muss im Unterricht natürlich auch immer kriteriengeleitet stattfinden, d. h. wir müssen uns vorher überlegen: Was macht das Ganze aus? Was müssen wir erarbeiten? Und: wie kann das, was da bildlich passiert, umgesetzt werden?
Die Art und Weise, die Motivation, die Kreativität und die Arbeit, die da reingesteckt wird, wie es umgesetzt wird, bildet dann die Note für den einzelnen Schüler im Unterricht.
Elsa hilft: Wie entscheidend ist eigentlich dabei, dass das Projekt von Elsa hilft gefördert wird?
Frau Lohrer: Das war eine Voraussetzung von den Ausstellungsveranstaltern, dass wir gefördert werden. Die GROSSE ist ein Künstlerverein, die Ressourcen, so einen Audioguide zu fördern sind nicht vorhanden.
Es gibt ja schon die Kooperation zu Elsa hilft. Frau Dr. Zeoli hatte den Kontakt und hat das in die Wege geleitet. Wir waren sehr froh, dass es geklappt hat, sonst hätte das Projekt nicht stattfinden können.
Herr Busch und Frau Lohrer: Uns gehört kein Studio.Der Kontakt zum „Sprachlabor“ ist über den Manager Eike Steffen zustande gekommen, der gleichzeitig Elternvertreter für das Fach Musik ist. Seine Tochter Finja ist auch in das Projekt involviert, so gab es ganz viele glückliche Zufälle, dass der Audioguide in dieser Qualität entstehen konnte.
Elsa hilft: Wenn ich die Kunstausstellung Die GROSSE im Juni besuche, kann ich dann unter verschiedenen Audioguides wählen oder ist Ihr Audioguide exklusiv?
Frau Lohrer: Es gibt noch einen zweiten, der von Profis gemacht wird. Das war letztes Jahr auch so.
Dr. Emmanuel Mir hat gesagt, dass im letzten Jahr unser Audioguide favorisiert wurde, weil er so kreativ war und interessant. Und der andere ist mehr informativ und wurde von Kunsthistorikern erstellt.
Vielen Dank Ihnen beiden für das Gespräch und den spannenden Einblick in die Projektarbeit.